"Schlüsselqualifikationen" sind aus keiner Stellenanzeige mehr wegzudenken. Permanent wird darüber gesprochen, Zentren für Schlüsselqualifikationen werden gegründet und "Schlüsselkompetenzen" gelehrt, gelernt und trainiert. Doch was sind Schlüsselqualifikationen eigentlich? Und welche Schlüsselqualifikationen sind gerade "in"? Sind sie überhaupt erlernbar und nachhaltig trainierbar? Schlüsselqualifikationen sind keine fixen Gebilde, sondern sie unterliegen einem gewissen Wandel. Wenn man gleichzeitig teamfähig, flexibel, ambiguitätstolerant und eine Führungspersönlichkeit sein muss, um erfolgreich zu sein, fordert dies eine permanente Reflexion und dabei eine Entwicklung der eigenen Persönlichkeit. Nicht zuletzt durch die zunehmende Psychologisierung der Gesellschaft gewinnt jeder an Kompetenzen, sich selbst und andere zu evaluieren. Derlei Erwartungshorizonte führen zu einem ständig vorverlagerten 'biographischen Druck", der möglicherweise unrealistische Selbstvermarktung begünstigt und dabei genau das zerstört, was er erreichen soll.
Somit stellt sich die Frage, welche Qualifikationen eine Person als Schlüsselqualifikationen tatsächlich besitzen muss, um Komplexität und Schwierigkeiten zu bewältigen und das Berufs- und Privatleben erfolgreich zu "meistern". Welchen Beitrag können Schulen und Hochschulen zur Vermittlung dieser Kompetenzen leisten?
Das vorliegende Buch hat das Ziel, diese Fragestellungen aus verschiedenen Perspektiven der wirtschaftlichen Praxis und der verschiedenen Fachdisziplinen wie der Psychologie, der Soziologie, der Interkulturellen Kommunikation, der Sprachwissenschaft, der Pädagogik und der Ethnologie u.a., zu beleuchten. Es ist an ein breites Publikum, sowohl aus der Wissenschaft, als auch aus der Praxis gerichtet.