Die USA als Weltmacht kämpfen mit immensen Problemen. Nirgendwo wird das deutlicher als im Irak, wo die Präsidenten Bush Senior und Junior zwei Kriege gegen Saddam Hussein führten und das entstehende Machtvakuum zu füllen suchten. Der Blick fiel dabei von Anfang an fragend nach New York. Es erschien fraglich, ob die Vereinten Nationen die Kampfhandlungen im Sinne des Völkerrechts gutheißen würden. Führte der Weg nach Bagdad für die amerikanische Außenpolitik also tatsächlich über New York? Sebastian Bruns untersucht das komplexe Verhältnis der Weltführungsmacht USA zu den Vereinten Nationen. Wie lässt sich das Verhältnis zwischen Weltmacht und Weltorganisation bestimmen? Waren die Vereinten Nationen in den Krisen und Kriegen von 1990/91 und 2002/03 Instrument, Forum oder eigenständiger Akteur in der amerikanischen Außenpolitik? Gibt es Anzeichen für einen Strategiewandel? Bruns hinterfragt auch die Rolle der US-Präsidenten selbst, ihres Charakters und jener politischen Ideen und Traditionen, denen sie unterlag. Er benennt weitere innen- und außenpolitische Faktoren, die das Vorgehen gegen den Irak beeinflussten. Schließlich beschreibt er die Folgen der US-Interventionen für die internationale Gemeinschaft, für das Ansehen der USA und den inneramerikanischen Diskurs.