Die Terminologieübersetzung stellt einen speziellen Fall der Übersetzung dar. Trotz vieler Parallelen zwischen ihr und der allgemeinen Übersetzung gibt es einige Unterschiede, durch die Probleme auftreten, welche nicht nur Übersetzer bei einer Terminologieübertragung sondern auch die entsprechenden Fachkreise bei der gesamten Terminologiearbeit bewältigen müssen:

a) Der Hauptunterschied zwischen den beiden Seiten besteht darin: Der Text ist als zu übersetzendes Ganzes, das den fachlichen Kontext, in dem die einzelnen Begriffe und Ausdrücke eingebettet sind, bietet und somit für die Übersetzung eben dieser richtungweisend wirken kann, bei der Terminologieübertragung nicht in der Weise vorhanden, wie es bei der allgemeinen Übersetzung vorzufinden ist. Der Gegenstand einer Terminologieübertragung ist ein einzelner Fachterminus bzw. eine bestimmte Gruppe von Termini. Daher muss sich der Übersetzer zuerst entsprechendes Fachwissen aneignen, das bei der Übersetzung der Termini dann als „Text“ dient.
b) Das als Regelfall zu betrachtende Nichtvorhandensein eines konkreten Auftraggebers bedeutet, dass der Übersetzer und andere Fachleute bezüglich der Qualitätskontrolle mehr Verantwortung tragen müssen.
c) Eine Beteiligung verschiedener Übersetzer an ein und demselben terminologischen „Text“, die selten und – wenn dann – in begrenztem Maß koordiniert ist, sowie eine zeitversetzte Übertragung dieses „Textes“ hat eine „Terminologievielfalt“ zur Folge, die oft eher verwirrend als nützlich wirkt. Dies bedeutet für die Terminologiearbeit, dass eine zusätzliche Aufgabe, Terminologiekollationierung, zu bewältigen ist.
Beachtet werden muss auch, dass die partielle Inkompatibilität zweier paralleler Terminologien die Terminologieübertragung zusätzlich erschwert.