„In der Mitte des Landes, wo die judäischen Berge sich senken und das hügelige Gelände in die Ebene übergeht, lag auf einer vorgeschobenen Anhöhe in den Tagen des israelischen Befreiungskrieges der Kibbuz Nes-Ha-Shalom.“
Bis ins Deutschland der zwanziger Jahre führt die Geschichte zurück und den Leser mitten hinein in das spannungsreiche Leben im Kibbuz. „Friedenswunder“ nennt sich der in arabischem Gebiet liegende Kibbuz – Frieden aber findet der Leser in Nes-Ha-Shalom nicht. Monatelang sehen sich dessen Bewohner einer Bedrohung gegenüber, die ihren dramatischen Höhepunkt bei einer arabischen Massenbelagerung kurz nach der Staatsgründung Israels erreicht.

Während sich die Siedler des völlig abgeriegelten Kibbuz auf den zu erwartenden Ansturm der Araber vorbereiten und sämtliche Anstrengungen auf dessen Verteidigung ausrichten, weigert sich der junge Hermann, ebenfalls zur Waffe zu greifen und gerät dadurch in eine psychische Ausnahmesituation. Hin– und hergerissen zwischen seinem Pflichtgefühl der Gemeinschaft gegenüber und seinem anerzogenen Friedensideal durchlebt er einen inneren Konflikt, der durch seine leidenschaftliche Liebe zu Lea noch verstärkt und erst durch die waghalsige Flucht aus der Siedlung gelöst wird.

"Der Pazifist" ist die Geschichte eines inneren Aufruhrs vor dem Hintergrund des israelischen Befreiungskriegs, in dem psychologische mit politischen Fragen verschmelzen und Hinter-gründe der israelisch–arabischen Auseinandersetzungen sichtbar werden.