Mit Das Schloss begann Franz Kafka 1922 seinen dritten Roman. Der Versuch des Protagonisten, des Landvermessers K., in das Schloss zu gelangen, schlägt ebenso fehl wie sein Versuch, sich im Dorf, das zum Schloss gehört, anzusiedeln. Je mehr K. sucht, desto weiter entfernt er sich vom Ziel.

Dieser Klassiker der Weltliteratur beschreibt einen identitätslosen, in einer gefühlskalten und unverständlichen Welt gefangenen Menschen, dessen Lebensinhalt es ist, die Anerkennung seiner Mitmenschen zu gewinnen, um das eigene Selbstwertgefühl aufrecht zu erhalten, der aber an sich selbst verzweifelt, weil er seine metaphysische Daseinsberechtigung nicht findet. „Ein erstes Zeichen beginnender Erkenntnis ist der Wunsch zu sterben“, sagte Kafka einst, und hat diesem Zitat mit diesem Werk und im Besonderen mit der Person des Landvermessers K. Ausdruck verliehen.

Ulrich Matthes, geboren 1959, spielt u.a. am Deutschen Theater, Berlin. Für seine Arbeit als Schauspieler und Sprecher von Hörbüchern wurde er bereits mehrfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Theaterpreis Berlin 2007. Matthes ist in zahlreichen TV- und Kinofilmen wie Bernd Eichingers Der Untergang und Volker Schlöndorffs Holocaust-Drama Der neunte Tag zu sehen. Für die Deutsche Grammophon Literatur hat er herausragend Die Vermessung der Welt von Daniel Kehlmann sowie Der Klang der Zeit von Richard Powers u.v.m. gelesen.