Der Schalker Verein in Gelsenkirchen war über viele Jahrzehnte Arbeitgeber für mehrere tausend Beschäftigte. Wegen des fehlenden Eisenbahnanschlusses entstand das Eisen- und Hüttenwerk ab den 1870er Jahren, nicht wie geplant und wie der Namen vermuten lässt, in Schalke, sondern in den noch kleinen Gemeinden Bulmke und Hüllen. Heute sind die Hochöfen längst verschwunden, die Gießereien, die zeitweise zu den größten Europa zählten, sind geschlossen. Auf die industrielle Vergangenheit weisen nur noch der Erzbunker und das ehemalige Schalthaus hin.

Dieses Buch zeichnet die Entwicklung des Schalker Vereins nach, zeigt unterschiedliche Arbeits- und Produktionsbereiche des Hochofenwerkes und der Gießereien. Es gibt Einblicke in die Arbeitswelt und den Arbeitsalltag. Es belegt, wie der Schalker Verein als größtes Eisenwerk der Stadt weit über die Arbeit hinaus das Leben der Arbeiterschaft und der Stadt prägte. Als der letzte Hochofen des Schalker Vereins Anfang der 1980er Jahre geschlossen werden sollte, kämpften viele Menschen, Gruppen und Organisationen gemeinsam mit den Beschäftigten um den Erhalt ihrer Arbeitsplätze. Nach der inzwischen schrittweise vollzogenen Stilllegung des Schalker Vereins ist die Stadt Gelsenkirchen auch auf der zurückgelassenen Brache daran gegangen, den Strukturwandel aktiv zu gestalten.