Geschichte und Gesellschaft des Nationalsozialismus am konkreten Beispiel des Lagers Buchenwald in Weimar.

Nach dem Zusammenbruch des nationalsozialistischen Lagersystems war häufig genug zu hören, die KZs hätten hermetisch abgetrennt von den gewöhnlichen Menschen und der angeblichen Normalität des Alltags im »Dritten Reich« existiert. Auf die Wirklichkeit jenseits dieser Sichtweise hat Jean Améry eindringlich hingewiesen: »... denn wir lebten ja - in der Illegalität unter deutscher Besatzung im Ausland, in Deutschland selber, arbeitend in Fabriken oder gefangen in Kerkern und Lagern - in den entscheidenden Jahren mitten im deutschen Volke.« Die Ausmaße dieser bestrittenen Nähe werden in diesem Band erörtert.

Inhalt:
Harry Stein: Zur Errichtung des KZ Buchenwald
Jens Schley: Die Nachbarschaft Weimar/Buchenwald
Sybille Steinbacher: Das Beispiel Dachau
Michael Wildt: Zur Gewalt gegen Juden
Rüdiger Stutz: Zu Fritz Sauckel und den Gustloff-Werken
Jürgen John: Zum NS-Gau Thüringen
Thomas A. Seidel: Zur Vergangenheitsbewältigung in der evangelischen Kirche Thüringens
Volkhard Knigge: Zur Auseinandersetzung mit dem KZ Buchenwald nach der Befreiung

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