Kinder eignen sich während des Erstsprach(en)erwerbs nicht nur den Wortschatz und grammatische Strukturen an, sondern sie lernen sprachlich zu handeln, d.h. sie erwerben gesellschaftlich ausgearbeitete sprachliche Handlungsmuster. Wie dies geschieht - zumal in zwei Sprachen - und welche Rollen das Sprachprobieren und die Sprachreflexion dabei spielen, sind die zentralen Themen der vorliegenden Studie.

Luna und Adrian sind ein bilingual (deutsch-spanisch) aufwachsendes Geschwisterpaar, deren sprachliche Entwicklung über den Zeitraum der ersten sechs Lebensjahre hinweg mithilfe von Video- und Audioaufzeichnungen dokumentiert wurde. Diese Sprachdaten bilden die empirische Grundlage für die 37 exemplarischen Diskursanalysen, die hier präsentiert werden.

Die Ergebnisse bringen nicht nur neue Aspekte für die mono- und bilinguale Erstspracherwerbsforschung, sondern sie werden im Ansatz auch hinsichtlich eines Fremd- bzw. Zweitsprachenunterrichts im Kindesalter ausgewertet.