Lotte Lesehr-Schneider gehört zu jenen um die Jahrhundertwende Geborenen, deren bildnerisches Werk den Krieg nur als Fragment überlebt hat. Erhalten hat sich neben einer Reihe von Gemälden aber ein Konvolut von Kohlezeichnungen aus den zwanziger Jahren, die nicht nur als Zeitzeugnis wertvoll sind. Denn Lotte Lesehr-Schneider erweist sich in dem, was blieb, als eine einfühlsame und realistische Malerin des psychologischen Porträts. Ihre Bilder sind kraftvoll und wahrhaftig; sie fordern dazu auf, sie vor dem Vergessen zu bewahren und die Malerin damit ins Licht zu rücken.