Die Studie vermittelt einen neuen Blick auf eine Reihe höchst ungewöhnlicher Glossare zu den sogenannten Lasterkatalogen Gregors des Großen (Moralia in Job 31,45) und zeigt an der Überlieferung den Übergang vom glossierten Text zum selbständigen Glossar auf. Die Untersuchung erstreckt sich nicht nur auf die Verbreitung der Sündenbezeichnungen im Althochdeutschen, sondern auch auf die Nutzung von Lehngut und Wortbildungsmitteln im Vergleich der einzelnen Handschriften. Gewonnen wird dabei ein spannendes Bild der Wortschöpfung theologischer Abstrakta in der Volkssprache des 8. und 9. Jahrhunderts.