Im Jahre 2009 wird Vilnius als ›Kulturhauptstadt Europas‹ auf eine tausendjährige Geschichte zurückblicken können, während der sie vielfältigen Wandlungen ausgesetzt war. Im 11. Jahrhundert als Residenz der Großfürsten von Litauen gegründet, entwickelte sie sich schon bald zur Bürgerstadt, wurde Sitz der Bischöfe von Litauen und Hauptstadt des polnisch-litauischen Unionsreiches. Einwohner unterschiedlichster Herkunft, Religionen und Konfessionen mit einer Vielzahl von Berufszweigen trugen dazu bei, aus Vilnius eine blühende Stadt zu machen, die im Spätmittelalter und in der Frühen Neuzeit zu den bedeutendsten Osteuropas zählte. Im 19. Jahrhundert erlebte Vilnius als Gouvernementshauptstadt des russischen Zarenreiches das Ende der napoleonischen Armee in ihren Mauern. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war sie eine rasant wachsende Provinzstadt mit einer großen jüdischen Gemeinde. Die beiden Weltkriege jedoch bedeuteten für die Stadt und ihre Bewohner eine Katastrophe. Insbesondere die deutsche Besatzung 1941 bis 1944 mit dem Massenmord an der jüdischen Bevölkerung, aber auch die sowjetische Herrschaft haben die Stadtgeschichte tief geprägt. Mit der Wiedererlangung der litauischen Unabhängigkeit 1990 wurde Vilnius zur Hauptstadt eines demokratischen Staates, der seit 2004 auch Mitglied der Europäischen Union und der NATO ist.Mit ihrem Buch laden Joachim Tauber und Ralph Tuchtenhagen den Leser ein, sie auf ihrer faszinierenden Reise durch die Geschichte der Stadt Vilnius im Wandel der Jahrhunderte zu begleiten.