Nicht nur das Alte Testament spricht an verschiedenen Stellen vom Asyl. Auch im alten Ägypten und im alten Griechenland, vielleicht auch in Mesopotamien und Rom, gab es diese Institution. Dietrich beleuchtet das Asyl in der Antike von verschiedenen Seiten und untersucht es im jeweiligen institutionellen Kontext. Sie vergleicht über Fachgrenzen hinweg Texte miteinander, die bisher als unvergleichbar galten, und sucht nach den Gründen dafür, dass der Asylgedanke in der Geschichte des Abendlands und der Kirche und in gewissem Sinn bis in die heutige Asylpolitik hinein lebendig geblieben ist. In seinem Urgrund, so stellt sich heraus, liegt die Ehrfurcht vor dem Heiligen.