Im ersten Teil des Buches gewähren in Österreich lebende Menschen Einblick, wie sie ihren Lebensalltag in verschiedenen Sprachen bewältigen und gestalten. Sie erzählen, wie sie zu ihren Sprachen gekommen sind, was sie dabei erlebt haben, welche Vorstellungen von der Welt und von sich selbst sie damit verknüpfen.
Teil zwei ist der Erkundung von Orten gewidmet – eine städtische Bücherei, eine mehrsprachige Schule, eine sozialmedizinische Einrichtung, ein Freies Radio: öffentliche Räume, in denen Mehrsprachigkeit Platz gegriffen hat, wo sich von der monolingual dominierten Norm abweichende kommunikative und sprachliche Praktiken etablieren.
Teil drei spürt einigen in Österreich gesprochenen Sprachen nach: in welchen Ländern sie in unterschiedlichen Varietäten gesprochen werden, welche anderen Sprachen dort präsent sind, welche Verbreitung sie in Österreich haben, aber auch wo man mehr über die Sprachen und ihre Literaturen in Erfahrung bringen kann.
In der Art eines Lesebuches vermitteln die Texte, dass die Lebenswelten multilingualer Menschen sehr viel komplexer und heterogener sind, als Begriffe wie ›Muttersprache‹, ›Herkunft‹ oder ›Sprachgemeinschaft‹ es glauben machen. Damit liefert das Buch Anhaltspunkte für eine Sprachenpolitik ›von unten‹, die darauf zielt, die gesellschaftlich vorhandene Vielsprachigkeit zu fördern und nutzbar zu machen.