Kritische Untersuchungen zur Drogenliteratur in den slavischen Ländern fehlen bislang. Mit der Studie von Yvonne Pörzgen wird nun der wissenschaftliche Diskurs über die Thematisierung von Drogen in der russischen und polnischen Gegenwartsliteratur eröffnet. Sie zeigt, dass es hier um weit mehr als ein Randphänomen geht. Drogenkonsum spielt in Russland und Polen zunehmend eine Rolle, es wird viel darüber geforscht und berichtet. So ist es nicht verwunderlich, dass das Motiv des Konsums und der Wirkung von Drogen auch von zahlreichen Schriftstellern aufgegriffen wird. Am Beispiel von Texten von Venedikt Erofeev, Aleksej Slapovskij, Egor Radov, Bajan Širjanov, Viktor Pelevin, Jerzy Pilch, Andrzej Stasiuk, Jan Sobczak, Tomasz Piatek und Czeslaw Milosz untersucht die Autorin die Entstehung der Gattung, vergleicht sie mit westlichen Vorbildern und fragt nach Gründen für die unterschiedliche Entwicklung der Drogenliteratur in Russland und Polen.Yvonne Pörzgen wurde mit der vorliegenden Arbeit an der Universität Bamberg promoviert und ist Akademische Rätin an der Universität Bremen.