Warum wird Autorinnen ironisches Schreiben nur zögerlich zugestanden? Worauf zielt die Ironisierung so prominenter Geschlechterbilder wie des Dandys und der Femme fragile im Fin de Siècle? Diesen Fragen geht die vorliegende Studie vor allem am Beispiel der Werke von Annette Kolb und Franziska zu Reventlow nach und bezieht vergleichend Texte von Thomas Mann, Ricarda Huch, Else Lasker-Schüler sowie Virginia Woolf mit ein. Exemplarische Einblicke in die Geschichte ironischen Schreibens von Frauen zeigen, wie seit der Aufklärung und der literarischen Epoche der »Empfindsamkeit« Weiblichkeit und ironische Verstellung als unvereinbar galten und die Rezeption weiblicher Ironie vielfach verhinderten. Dieses Buch konfrontiert die ironischen Schreibweisen aus dem Umfeld der ersten Frauenbewegung mit Judith Butlers Theorem der Performativität, erhellt die Existenz vorheriger, vergleichbarer literarischer Techniken und ermöglicht zugleich eine Kritik von Butlers Parodiebegriff.