Édouard Vuillard (1868 – 1940) war neben Pierre Bonnard und Maurice Denis ein Hauptvertreter der 1888 in Paris gegründeten Künstlergruppe 'Nabis' (die Propheten), die an Prinzipien des Impressionismus anknüpfte und diese gleichzeitig überwand. Ziel war eine von den akademischen Konventionen befreite Kunst, in der die mal kräftigen, mal zarten und fast immer unabhängig von der gesehenen Wirklichkeit gewählten Farben der wichtigste Stimmungsträger sind. Typisch für Vuillard ist die Wahl stiller und unspektakulärer Motive; besonders liebte er die Darstellung von Innenräumen. Dabei erforschte er auf kühne Weise die Wechselwirkung der Farben in der Fläche des Bildes, erprobte außergewöhnliche Blickwinkel und arbeitete mit gewagten Bildausschnitten. In diesem Katalog erweist sich der in Deutschland noch zu wenig bekannte Vuillard als bedeutender Maler, virtuoser Zeichner und großer Erneuerer der Druckgraphik. Insgesamt werden rund 120 Gemälde, Pastelle, Gouachen, Zeichnungen und Lithographien in Text und Bild vorgestellt.