Überbelegte Gefängnisse in den USA und anderswo, brennende Autos in den Banlieues von Paris, Verfolgung illegaler MigrantInnen. gibt es einen Zusammenhang? Ausgehend von der US-amerikanischen Situation macht der Autor einen Trend aus, Armut, gesellschaftliche Prekarisierung zu kriminalisieren: Gesellschaftliche Problemgruppen werden kriminalisiert und weggesperrt.
Lange ist bekannt, dass in den USA Afro-Amerikaner überdurchschnittlich häufig straffällig und auch zu Gefängnisstrafen verurteilt werden – eine Entwicklung, die im Umgang auch (west)europäischer Polizei und Rechtsprechung mit „Verbrechern“ aus sozial schwachen Gruppen ihren Widerhall findet. Wegsperren als Lösung sozialer Probleme?
Dieses Buch liefert einen wichtigen Beitrag zur Analyse von Staat und Gesellschaft im Zeitalter des neoliberalen Siegeszugs. Doch der Band zeigt auch einen Weg aus dieser schon beinahe pornographisch anmutenden Begeisterung von Strafe, das die politischen Eliten in aller Welt dazu verleitet, die Gefängnisse als soziale „Staubsauger“ zu verwenden, deren Aufgabe es ist, die hässlichen Überreste der Überflüssigen der neoliberalen Gesellschaft verschwinden zu lassen.