Der Konflikt zwischen einer passiv-geistigen Lebensweise und einer aktiv-sinnlichen, zwischen einer vita contemplativa und einer vita activa, führte bei Hesse zur schwerwiegenden Krise. Denis Herold sucht nach den Mechanismen ihrer Verarbeitung in den Romanen „Der Steppenwolf“ und „Narziß und Goldmund". Soll man sein Leben dem Studium widmen, dem Theoretisieren, dem Intellektualismus, der Selbstdisziplin, in Sicherheit, aber ohne nennenswerte Erfahrungen? Oder lieber dem Abenteuer, der Leidenschaft, der Sinnlichkeit, voller Erlebnisse, aber in Gefahr für Leib und Seele? Gibt es gar einen erstrebenswerten, einen lebenswerten Mittelweg?