Edmund Stoiber zählt zu den bedeutendsten bayerischen Politikern nach 1945. Er war einer der engsten Weggefährten von Franz Josef Strauß, CSU-Generalsekretär, Innenminister und 14 Jahre lang Ministerpräsident. Lediglich 6000 Wählerstimmen trennten ihn 2002 von der Kanzlerschaft. Sein abrupter Rückzieher vom Amt des Bundeswirtschaftsministers nach der Wahl 2005 ist bis heute mysteriös. Die konsequente Ausrichtung Bayerns auf einen modernen Dienstleistungs- und Industriestandort ist eines seiner größten Verdienste. Seine politische Bilanz ist glänzend, seine menschliche Akzeptanz dagegen schwand in den letzten Jahren. Rudolf Erhard, seit mehr als 25 Jahren kritischer Beobachter Edmund Stoibers, beschreibt dessen Aufstieg und Fall, seine schillernde Karriere, Stärken und Schwächen, Triebkräfte und Visionen. Er zeichnet das Psychogramm eines Politikwütigen, der seinen Nachfolgern ein großes und schwieriges Erbe hinterlassen hat.