Allein im Stadtgebiet von Osnabrück sind rund 150 Steinwerke nachweisbar. Der älteste urkundliche Hinweis auf ihr Existenz stammt aus dem Jahre 1177. Viele zurückliegende Forschungen und überregionale Vergleiche machten deutlich, dass Osnabrück mit der besonderen baulichen Ausprägung und dem heute noch erhaltenen Restbestand dieser Gebäude eine deutschlandweite Vorrangstellung einnimmt. Doch es bleiben viele Fragen zur Funktionalität der Steinwerke, zu ihrer Verbreitung und ihren Voraussetzungen. Im Jahr 2006 widmete sich dem Themenkomplex ein umfassendes Forschungskolloquium, mit dem die Herausgeber dazu angeregt haben, die Vielzahl der bundesweit und in den Nachbarländern vorhandenen fachwissenschaftlichen Einzelergebnissen einer gemeinsamen Betrachtung zu unterziehen - nicht zuletzt mit dem Ziel, der ungewöhnlichen Situation in Osnabrück und im Osnabrücker Land möglicherweise vorhandenen Parallelen gegenüberzustellen.
Im diesem Band sind die Tagungsbeiträge zu den Untersuchungen von Westfalen über Niedersachsen bis zum Baltikum und nach Thüringen zusammengestellt, ist das zu den Steinwerken Belegbare gesammelt, bildlich dokumentiert und auf die nächsten Schritte hin überprüft. Somit ist dieser Band nicht nur unter regionalen Aspekten bedeutsam, sondern auch für die überregionale Bauforschung von besonderem Wert.