Die Kritik hat das Urteil nicht verstummen lassen, daß Thomas Mann mit einer Reihe kleiner Erzählungen, die nach den Wirren der Revolution von 1918 entstanden sind, sich hätte abschirmen wollen gegen alle Umwälzungen, gegen die politischen Kampfparolen seiner Zeit. Hat er geglaubt, in idyllischen Geschichten Heimat, Liebe, Menschlichkeit zu finden? Jedenfalls sind seine Erzählungen wie 'Herr und Hund', 'Gesang vom Kindchen' und wohl auch die Novelle 'Unordnung und frühes Leid' Bekenntnisse einer Abkehr von allen Tumulten, der Suche nach etwas Unzerstörbarem. Der Liebe zu seiner Tochter Elisabeth hat er in dem autobiographisch gefärbten Text ein Denkmal gesetzt und damit das Zeitlose festzuhalten versucht.
In heiteren, von herzlicher Menschlichkeit durchwebten Bildern hat sich der Münchner Künstler Christian Mischke der Erzählung in einem wunderbaren Künstlerbuch kongenial anverwandelt.