Man kann heute nicht mehr über Heimat sprechen, ohne gleichzeitig auch über Fremde zu sprechen. Dieser Band vereinigt die Vorträge eines interdisziplinären und international beschickten Symposions über die Frage, auf welche Weise DichterInnen und NachdenkerInnen über Heimat und Fremde nachgedacht haben bzw. heute reflektieren. Eine zunehmende Entterritorialisierung des Heimatbegriffs steht dem Näherrücken von Fremde(n) gegenüber. Die Ausdünnung traditioneller Nahräume und Lebenswelten verlangt veränderte Begegnungen mit neuen Fremdheiten. Aber: „Wohnen können wir nur hier oder dort, aber nicht überall“ (R. Safranski).
LiteraturwissenschaftlerInnen gehen dem Thema bei Exilschriftstellern, bei Doderer, Bachmann, Handke, Bernhard, Jelinek, Márai, Blixen und anderen nach. Soziologen, Kulturwissenschaftler und Historiker fragen nach Veränderungen im Verhältnis von Kleinräumen und Identitäten in einem zunehmend integrierten Europa.