Oktober 1942: Dimitris, 17 Jahre alter Gymnasiast und Mitglied einer Widerstandsgruppe in der nordgriechischen Stadt Ioánnina, wird von den italienischen Besatzern verhaftet und verschleppt. Im September 1943 fällt er den Deutschen in die Hände und landet mit einem der großen Gefangenentransporte im KZ Dachau. Hier begegnet er Níkos Sachariádis, dem Führer der griechischen KP, dessen Gruppe er sich bis zur Befreiung des Lagers anschließt.
Sachariádis Rolle in Dachau und in den Jahren nach 1945 löste in Griechenland immer wieder leidenschaftlichen Streit aus: Hat er in Dachau mit den Nazis kollaboriert? Trug er den blauen Mantel eines im Lager ermordeten Juden? Ist er Schuld an dem griechischen Bruderkrieg, der das von Gewalt und Besatzung schon verwüstete Land noch tiefer in den Abgrund riss?
Die Antworten darauf geben Einblick in eine Zeit, die von Hass und Menschenjagden, Verschwörungen, Verratsvorwürfen und Schmähungen geprägt ist. Trotz widriger Umstände gelingt es, eine Legende zu widerlegen. Zugleich ist das Buch ein Angebot an die Nachgeborenen, Griechenland von einer Seite kennen zu lernen, die ihnen bislang verschlossen gewesen ist.