Die Vieldeutigkeit des Begriffs «Kulturwissenschaft(en)» erscheint manchmal verwirrend. «Kulturwissenschaft» im Singular meint dabei oft eine transdisziplinäre Metaperspektive, während sich disziplinäre Verfügungsansprüche einzelner Fächer eher im Plural «Kulturwissenschaften» bemerkbar machen. Die semantische Unbestimmtheit des Begriffes birgt zwar die Gefahr inflationärer Instrumentalisierung, aber auch die Chance, ihn inter- und transdisziplinär fruchtbar zu machen.


Ausgehend von unterschiedlichen disziplinären Voraussetzungen versuchen die Beiträge dieses Bandes, kulturwissenschaftliche Entwicklungen nachzuzeichnen und Anregungen durch Tendenzen des kulturwissenschaftlichen Diskurses der letzten Jahre («performative turn», «spatial turn», «linguistic turn») sowohl kritisch zu nutzen als auch in ihrer Begrenztheit deutlich zu machen. Auf diese Weise wird eine Vielfalt kulturwissenschaftlicher Ansätze und Perspektiven abgebildet, diskursive Spannungsverhältnisse und Komplementaritäten zwischen unterschiedlichen Herangehensweisen können erkannt werden.


Der Band hat sich Diskussion zum Ziel gesetzt und versucht, Impulse für die weitere Auseinandersetzung zu geben.