Im Chorumgang des Magdeburger Domes finden sich Kapitelle, deren figürliche Darstellungen spannende Geschichten erzählen. Entstanden sind sie in der Übergangszeit von spätromanischen zu frühgotischen Formen. In dieser Zeit änderte sich nicht nur die Kernform der Kapitelle und das Ausmaß der plastischen Gestaltung, sondern auch die Auswahl der Themen. Dabei fand eine Abkehr von Darstellungen des Grotesken hin zu inhaltlichen Aussagen statt. Die Entschlüsselung dieser Aussagen bereitet dem heutigen Betrachter oft Schwierigkeiten, da zu ihrem Verständnis die Kenntnis der Konventionen der Zeit notwendig ist. Die Autorin entschlüsselt das ikonographische Programm, in dem sie Bibeltexte sowie zeitgenössische und mythologische Quellen heranzieht. Der Band ist reich bebildert und ermöglicht so einen genauen Blick auf Details, der mit dem bloßen Auge häufig nicht möglich ist.