Renate Gerstenlauer, begeisterte Sammlerin und Inhaberin einer Ikonengalerie, beschreibt in ihrem Buch die aufwendige Restaurierung einer Ikone, deren Geschichte den Leser schnell in ihren Bann zieht. Ursprünglich mit dem Motiv des Daniels in der Löwengrube und dem Sündenfall im Paradies versehen, entpuppte sich die auf 1700 datierte Ikone als Überraschung: Darunter lag eine wesentlich ältere Malschicht. Die Röntgenbilder erzeugten Gänsehaut, sie erinnerten an die Auffindung des Grabtuchs von Turin. Eine große hagere Gestalt zeigte sich darauf, die wieder ans Licht geholt werden wollte. Alte Inschriften belegen, dass es sich um ein äußerst seltenes Motiv handelt, die Figur des Rach, im Westen auch Dismas genannt. Dass sie zudem noch Hosen trägt und nach Expertenmeinungen zu den ältesten Exemplaren dieses Genres gehören muss, lässt Sammlerherzen höher schlagen.
Gerstenlauer gelingt es, aus der komplizierten Dokumentation einer Restaurierung eine nachvollziehbare Zusammenstellung zu machen. Zahlreiche Farbfotos veranschaulichen jeden Schritt und geben die Wiedergeburt des Rach Schritt für Schritt wieder.
Eine kleine Sensation in der Ikonenwelt, die auf bislang einmalige Weise in Buchform erschienen ist.