Schinkel und Brentano verband eine enge, künstlerisch produktive
Freundschaft. Sie verreisten gemeinsam und pflegten einen
intensiven Austausch. Brentano war lebhaft an bildender Kunst
interessiert und studierte für kurze Zeit Architektur bei Schinkel. Er
widmete dem Freund die Figur des Architekten 'Bonascopa' in einer
autobiographischen Erzählung und schrieb ein Gedicht 'An Schinkel',
in dem er die Erfindungskraft des Malers und Baumeisters pries.
Schinkel wiederum zeichnete mehrere Illustrationen zu Werken des
Dichters. Auf Anregung Brentanos war er als Architekt für dessen
Familie tätig. Einer der Höhepunkte dieser Freundschaft war ein 1815
von Brentano initiierter Wettstreit, bei dem sich erweisen sollte,
welcher Kunstgattung – der Dichtung oder der Malerei – der höhere
Rang gebühre. Schinkel nahm die Herausforderung an. Brentanos
kompliziert erzählter Geschichte folgend, schuf er eine Skizze, zwei
großformatige Zeichnungen und, als krönenden Abschluß seiner
romantischen Phase, das Gemälde 'Schloß am Strom', das heute zu
den Glanzstücken der Romantik-Sammlung der Nationalgalerie
gehört.