Vom 4. Mai 2004 bis zum 17. Juni 2007 war Candida Höfer auf Reisen, um in privaten Sammlungen die Datumsbilder von On Kawara aufzunehmen. Sie begann in Köln und beendete das Projekt in Frankreich. Während sie in Island, Schweden oder Österreich nur jeweils ein Reiseziel dokumentieren konnte, fand sie in Deutschland, Belgien, der Schweiz, Frankreich, England, den USA und Japan zahlreiche Arbeiten. Entstanden sind keine Architekturstudien, sondern Lebensstudien, Forschungen im Feld der Befindlichkeiten abwesender Personen. Es sind Räume, in denen Menschen leben, die jedoch selbst niemals sichtbar werden, sondern sich durch die von ihnen bewohnten Situationen sozusagen unfreiwillig und ohne Ähnlichkeiten im mimetischen Sinne „porträtiert“ finden. Ob elegante Wohnungen in großen, repräsentativen Häusern oder spartanische Apartments – die Sammler sind herausgefordert, für die auratischen Bilder den richtigen Platz zu finden. Die dokumentarischen Fotos zeigen häusliche Privatszenen eines Sammlertypus, dessen Wohnungen niemals in Lifestyle-Magazinen zu finden sind. On Kawaras Datumsbilder wurden häufig mit Worten beschrieben, mit denen auch die Fotoszenen Candida Höfers dokumentiert werden – Ruhe, Stille, Ausgeglichenheit.