Erfurt 1808: Gipfeltreffen der Mächtigen und großen Geister. Napoleon lädt den russischen Zaren Alexander und die Verbündeten zum 'Fürstenkongress' in die französische Enklave mitten in Thüringen, um die Geschicke Europas neu zu regeln. Ein prachtvolles Rahmenprogramm begleitet die diplomatischen Ereignisse. Auch Christoph Martin Wieland und Johann Wolfgang von Goethe werden von dem Korsen zur Audienz gebeten.
Doch Wieland ist mittlerweile über siebzig und folgt deshalb dem Wunsch des Kaisers nur ungern. Auf der Kutschfahrt von Weimar nach Erfurt schmerzt ihm das Gesäß, das gemietete Zimmer im 'Weißen Schwan' ist eng und ungemütlich und nach der Ankunft will ihm sein Freund Goethe eine Lektion in diplomatischer Konversation erteilen. Wieland ist verärgert! Hält ihn der berühmte Vertraute plötzlich für einen senilen Greis?

Pünktlich zum 200jährigen Jubliläum des Ereignisses erscheint Gerald Gleichmanns Erzählung, in der Vergangenheit und Gegenwart miteinander verschmelzen, wenn sich Wieland auf den Weg zu Goethe macht und unterwegs die vielen Stationen dieser problematischen Dichterfreundschaft Revue passieren lässt:

' … mal lieben wir uns inniglich und kurz darauf verachten wir einander abgrundtief. Wie das halt zu allen Zeiten beim Wettstreit unter den Literaten gewesen ist, wenn Bewunderung wie wohl weit mehr noch Neid auf eng bemessenem Raum immer wieder aufeinanderprallen.'