Das Konzept des räumlich-territorialen abgegrenzten Nationalstaats unterliegt einem tief greifenden Wandel. Grenzen werden zunehmend durchlässiger, Verflechtungen spielen eine immer wichtigere Rolle. Zentrale Bedeutung kommt in diesem Zusammenhang Netzwerken als Triebkräften des transnationalen Transfers von Ideen, Meinungsbildungsprozessen und Lebensstilen zu. Diese Netzwerke begründen zugleich Einfluss- und Machtstrukturen.
Netzwerke sind in ganz unterschiedlichen Erscheinungsformen - von lockeren Kontakten bis zu formalisierten Kooperationsstrukturen - organisiert. Die Beiträge dieses Bandes beleuchten die grundlegende Bedeutung von Netzwerken und von transnationalen Interaktionsprozessen in der Geschichte und zeigen exemplarisch konkrete Ausdrucksformen. Neben der Arbeiterbewegung wird dabei Wissens-, Protest-, normativen und Netzwerken der globalen politischen Ökonomie besonderes Augenmerk gewidmet.