Im Zuge der Beitrittsverhandlungen mit der EU sind Lage und Aussichten der türkischen Wirtschaft in den Blickpunkt breiteren Interesses gerückt. Aber nicht nur wirtschaftliche, sondern auch kulturelle Argumente und Einschätzungen spielen in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle. Diese Studie untersucht aus einer langfristigen Perspektive die wirtschaftliche Entwicklung des Osmanischen Reiches und der Türkei bis in die Gegenwart. Mit Hilfe institutionenökonomischer Ansätze wird analysiert, ob die wirtschaftliche Entwicklung und dabei auftretende Entwicklungshemmnisse durch Institutionen und Interessengruppen erklärt werden können. Da dies nicht vollständig möglich ist, wird auf die Entwicklung von Weltanschauungen, wirtschaftsrelevanten Werten sowie ethnischen und religiösen Interessengruppen eingegangen. Insbesondere wird herausgestellt, welche Faktoren einen lang anhaltenden Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung hatten und für die Wirtschaftssituation der Türkei gegenwärtig noch von Bedeutung sind.