Die zur Khoisan-Familie gehörende Khwe-Sprache ist ein Mitglied der Kalahari-Khoe-Sprachen, einer Untergruppe der Zentral-Khoisan- oder Khoe-Sprachen. Khwe ist eng verwandt mit Ani oder Ani-Khwe (die Sprache der Ani-Khwe, oder ‘Wasser-Buschmänner’). Ani wird im Okavango-Delta Namibias und in der Gegend um Sepopa in Botswana gesprochen.

Brenzinger (1997) schätzt die Zahl der Khwe auf ungefähr 8.000. Die meisten davon leben im Caprivi-Streifen Namibias, viele aber auch in Angola, Botswana und Sambia. Eine größere Gruppe von etwa 1.600 siedelt heute in Schmidtsdrift in Südafrika. Viele von ihnen stehen in engem wirtschaftlichem Kontakt zu den benachbarten Mbukushu, einer bantusprachigen Ethnie.

Nach Brenzinger (1997) wird Khwe in vier verschiedene Dialekt-Gruppierungen unterteilt:
- Xóm-Khwe (wörtl. Fluss-Khwe); hauptsächlich gesprochen entlang des Okavango-Flusses in Westcaprivi;
- Xó-Khwe (wörtl. Trockenland-Khwe); hauptsächlich gesprochen östlich des Westcaprivi;
- Buma-Khwe (wörtl. Nord-Khwe); hauptsächlich gesprochen im Caprivi und in Botswana, aber aus Angola stammend;
- Buga-Khwe (wörtl. Busch-Khwe); hauptsächlich gesprochen in Botswana.

Der Hauptbestandteil der Daten stammt aus mehreren Forschungsprojekten im Westcaprivi mit Sprechern des Xóm-Khwe, die von 1997 bis 2002 stattfanden. Zusätzlich wurden zahlreiche Texte aus Oswin Köhlers Werken, gesammelt von Buma-Khwe-Sprechern, und eine Textsammlung von Heine (1997), bestehend aus Xó-Khwe- und Xóm-Khwe-Daten, herangezogen. Bezüglich des Buga-Khwe liegt bislang noch kein linguistisches Datenmaterial vor.

Von derselben Autorin erschienen bei uns:

„Khwe Dictionary. With a Supplement on Khwe Place-Names of West Caprivi“ (Namibian African Studies vol. 7), ISBN 978-3-89645-083-8.
„Folktales of the Kxoe in the West Caprivi“ (Namibian African Studies vol. 5), ISBN 978-3-89645-081-4.
„Contes des Bakas (Sud-Est Cameroun)“ (Wortkunst und Dokumentartexte in afrikanischen Sprachen Band 16), ISBN 978-3-89645-272-6.