Zeitungen bilden mediale Räume jenseits geografischer und politischer Grenzziehungen, in denen sich Gemeinschaften verorten, gegenüber Anderen abgrenzen, aber auch den Austausch mit dem Anderen suchen. Im Prozess der nationalstaatlichen Neuordnung Europas nach dem Ersten Weltkrieg kommt der Tagespresse deutschsprachiger Minderheiten in Mitteleuropa eine zentrale Bedeutung zu. Denn in ihren Zeitungen werden nicht nur nationale Konflikte ausgetragen und kulturelle Differenzen markiert, sondern auch Prozesse des kulturellen Transfers und der Übersetzung von Kulturen initiiert. Der Band versammelt unter dieser Perspektive Beiträge über deutschsprachige Zeitungen und ihr Feuilleton aus Regionen wie Galizien, der Steiermark und Krain, Pomerellen, Oberschlesien, der Wolga und Zentren wie Lemberg, Cernowitz, Zagreb, Ljubljana und Prag.