Das vorliegende Werk bietet einen Querschnitt aus dem dichterischen, historischen und sprachgeschichtlichen Schaffen des Kärntner Priesters, Dichters und Begründers der Ethnographie im zweisprachigen Kärnten. Es knüpft an den „Illyrismus“ der napoleonischen Ära an, in dem die Sprache der Südslawen erstmals auch von staatlicher (französischer) Seite gefördert wurde. Mit bescheidensten Hilfsmitteln setzte sich Jarnik mit der Frühgeschichte der Slawen auseinander. Angesichts der sich zuspitzenden nationalen Konfrontation zwischen Deutschnationalen und Slowenen im zweisprachigen Kärnten analysierte Jarnik die fortschreitende Germanisierung Kärntens. Da er im eigenen Lande keine Unterstützung fand, nahm er Kontakte mit den Slowenen in Krain, den Kroaten, Serben und schließlich auch Russen auf und unterstützte am Ende seines Lebens die Schaffung einer (künstlichen) südslawischen Sprache, die von Kärnten bis Mazedonien gesprochen werden sollte. Sein Engagement für die slowenische Sprache konnte jedoch deren systematische Zurückdrängung durch deutschnationale Kreise in Kärnten – die sich hier als Vorläufer des Nationalsozialismus zeigten – nicht aufhalten.