Forscher unterschiedlicher Disziplinen untersuchen Kanonisierungsprozesse nach sozialen, zeitlichen, räumlichen, konfessionellen und geschlechtsspezifischen Kriterien.

Das 19. Jahrhundert gilt als Blütezeit »national«literarischer Kanonbildung, doch die Beiträge in diesem Band zeigen, dass maßgebliche Kanonisierungsprozesse bereits im Zeitalter der europäischen Aufklärung stattgefunden haben.

Inhalt:
Klaus Manger: Bestseller des 18. Jahrhunderts
Rainer Baasner: Zur Formation eines englischen Kanons für die Deutschen im 18. Jahrhundert
Anett Lütteken: Der Kanon der Blumenlesen. Deutsche Lesebücher
Carsten Zelle: Eschenburgs Beispielsammlung - ein norddeutsch-protestantischer Kanon?
Anne Hegemann: Linas Kanon - Leseempfehlungen für das weibliche Geschlecht bei Sophie von La Roche
Urs Meyer: Der Kanon der Spätaufklärer - zum Beispiel Johann Gottfried Seume
Benedikt Jeßing: Der Kanon des späten Goethe
Gernot Gruber: Der Kanon der Musik
Matthias Weishaupt: Zum Kanon historischer Werke in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts
Edgar Bierende: Johannes Müller und die Rekonstruktion einer historischen Identität der Schweiz