Erzherzog Ferdinand (1529-1595), später Ferdinand von Tirol genannt, wirkte in den Jahren 1547 bis 1567 als Statthalter im Königreich Böhmen; in den Jahren 1567 bis 1595 war er Landesherr in Tirol und Vorderösterreich. Erzherzog Ferdinand gelang es, den Adel aus den böhmischen Ländern politisch und kulturell an den Hof in Prag und später in Innsbruck zu binden. Er benutzte dafür auch eine Reihe von Instrumenten der symbolischen Kommunikation, die zu propagandistischen Zwecken ebenso wie der Selbstrepräsentation als christlicher Ritter und tapferer Herrscher dienten: die Dramaturgie der Einzüge, Krönungen, Hochzeiten, Turnierkämpfe, Hetzjagden, Pferde- und Hunderennen, Hahnenkämpfe, Schießwettbewerbe, Trink- und Essgelage mit Tanz und Musik, Feuerwerke. Der Autor zieht für die facettenreiche Darstellung vielfältige Quellentypen in österreichischen und tschechischen Archiven und Bibliotheken heran, die bislang nahezu gar nicht zu Forschungszwecken benutzt worden waren