'Vor etlichen Jahren ging ich mit einer essayi-stischen Prosaskizze schwanger, die mit der Neigung kokettierte, ein Gedicht zu werden, bis ich mir eingestand, dass niemals mehr als der Titel existieren würde: ›Dynamos Nachtgesang‹ hieß das feinsinnige Stück.'
Es wäre eine Hommage an den Fahrraddynamo geworden, unverbindliche Impressionen eines in die Pedale tretenden Flaneurs auf seinen nächtlichen Streifzügen durch eine kleine Großstadt. So etwas in der Art und wenn man so will.
Scheitern mag einen Sinn bergen, meinte Dietrich zur Nedden eines Tages, legte los und vollendete. Statt auf eigene Faust zu flanieren, protokolliert er arglos kommentierend das Tun und Lassen diverser Protagonisten und Erzähler, die ob des Geschehens Argwohn oder Unbehagen beschleicht. Anderen widerfährt ein Desaster oder entspringt ein Debakel, unvermeidlicher Irrtum, sonderbares Missgeschick. Doch zuweilen gewahren sie für etliche Sekunden leuchtendes Blau.
Dietrich zur Nedden lebt als Autor und Publizist in Hannover. Zusammen mit Michael Quasthoff betreibt er seit 1993 die Fitzoblongshow.