Johannes Brus’ Arbeiten befassen sich seit den 70er Jahren mit der Dialektik des Fremden und Eigenen. In seinem Werk wird der Betrachter mit vertrauten Trophäen aufs Neue konfrontiert und irritiert, sie erwachen zum Leben, ergreifen Besitz von seiner Imagination. Brus’ Fotoarbeiten sprengen dabei alle Konventionen, werden zu monumentalen Tableaus von geradezu körperlicher Präsenz und Ausstrahlung.
Ausstellung und Katalog thematisieren dieses Leitthema, ihr Titel bedeutet überSetzt sowohl „Geben eines Motivs“ als auch „Ein Bild als Trophäe erstellen“ und „Ein Bild als Trophäe ausstellen“. Diese AuseinanderSetzung mit dem Fremden, Wilden und Exotischen ist insofern auch eine Befragung der Bedingungen und Möglichkeiten der künstlerischen Produktion, des Kunstbetriebs und der Rezeption. Trophäen sind Zeichen des Sieges, die, als Prestigeobjekte mit neuer Bedeutung aufgeladen, zur Schau gestellt werden. Diese Aneignung und Domestizierung des Wilden wird von Brus technisch und motivisch verarbeitet.