Trotz aller kulturpolitischen Einschränkungen und Repressalien in der ‚geschlossenen Gesellschaft’ DDR war eine differenzierte und reiche Vielfalt künstlerischer Äußerungen möglich. Dies beweisen zahlreiche Künstlerplakate vor allem aus den Kunstzentren Berlin, Dresden, Leipzig, Halle und Chemnitz, dem ehemaligen Karl-Marx-Stadt, die von großen Künstlerpersönlichkeiten wie Max Lachnit, Gerhard Altenbourg, Carl Friedrich Claus, Max Uhlig, Nuria Quevedo oder Willy Wolf zu eigenen Ausstellungen in Galerien und Museen gestaltet wurden. Die im Katalog präsentierte Mehrheit der 100 Plakate ist überwiegend expressionistisch geprägt und vom Informel beeinflusst. Es wird ein beeindruckendes Ausdrucksspektrum sichtbar, das von der Linie und vom Schwarz-Weiß bestimmt wird und bis hin zur großen farbigen Geste reicht.