Dieses Werk begründet eine neue Sicht und Gewichtung der Literatur und der Kulturtheorie des 18. und beginnenden 19. Jahrhunderts. Die Entdeckungen Keplers und Newtons sowie der empirischen Naturwissenschaften des 17. und 18. Jahrhunderts schaffen die Denkformen, Erkenntnisse und Vorstellungsbilder, aus denen die großen Werke der Philosophen, Dichter und Schriftsteller und durch sie das bürgerliche Zeitalter hervorgegangen sind. Ohne Kenntnis der Leistungen der Mathematik und der Naturwissenschaften in diesen Jahrhunderten kann man der literarischen Produktion der Epoche und ihrer Bedeutung für unsere Gegenwart nicht gerecht werden; denn die exakten und empirischen Naturwissenschaften haben die Anschauungsformen geprägt, die von allen produktiven Köpfen als allgültig anerkannt und sinngemäß auf die Bereiche des künstlerischen Hervorbringens, literarischen Schaffens und soziopolitischen Handelns übertragen wurden.
Wie entstehen die großen Epochen der Weltliteratur? Am Beispiel des 18. Jahrhunderts und der Romantik zeigt der Verfasser, welche Ströme des Wissens seit der Antike sich im 18. Jahrhundert mit den Forschungsergebnissen der modernen Naturwissenschaften unter Führung Kants und vieler anderer zu einem wissenschaftlich fundierten Bild des Universums verbinden und damit den Dichtern, Schriftstellern und Philosophen die Voraussetzung zur Entstehung der Literatur der Moderne liefern.