Im Palazzo Ruspoli in Rom befindet sich, vor den Augen der Öffentlichkeit verborgen, einer der bedeutendsten profanen Freskenzyklen des ausgehenden 16. Jahrhunderts. Der Maler Jacopo Zucchi verwirklichte, für den Galerieneubau seines Auftraggebers Orazio Rucellai, ein mythologisch-historisches Freskenprogramm ersten Ranges. Der Künstler selbst kommentierte seine Malerei in einem Traktat, der ihn nicht nur als Urheber des Concetto ausweist, sondern auch auf einzigartige Weise zeigt, wie ein Künstler der zweiten Cinquecento-Hälfte ohne humanistischen Berater agierte. Die wichtigsten olympischen Götter mit ihrem Gefolge, historische Persönlichkeiten aus der legendären Zeit Roms und die Cäsaren sind in diesem monumentalen Freskenzyklus versammelt. Die vorliegende ikonographische Untersuchung interpretiert erstmals das gesamte Freskenprogramm.