Die Integration von Glaubensflüchtlingen, die über Jahrhunderte das Bild Europas prägten, stellte Alteingesessene, Zuwanderer und Obrigkeiten vor vielfältige Herausforderungen. In diesem Band werden ihre Glaubenspraxis und Glaubenserfahrung im Alltag untersucht: christliche Feiern und Riten, die Bedeutung eigener Liedsammlungen und Gebetbücher, Bibelkreise und Hausandachten, die Gestaltung von Kirchenräumen, Gemeindeleben und liturgischem Geschehen sowie die Organisation als Sondergemeinden. Der ›Blick von unten‹ auf religiös motivierte Wanderungsbewegungen macht deutlich, dass mit der Ankunft der Flüchtlinge in der neuen Wahlheimat nicht zwingend auch ein Ende ihres Leidensweges verbunden war.