'Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Worts Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.' (Friedrich Schiller) Der freiheitliche Anspruch der neueren Ästhetik geht auf Denker wie Kant und Schiller, Nietzsche und Dewey zurück, deren entsprechendes Gedankengut in diesem Buch kurz vorgestellt, nachgezeichnet und im Diskurs verortet wird. Im Laufe der Geschichte tritt der ästhetische Weltbezug dabei als ausgeprägter Sinn für Erfahrung hervor - als Befähigung also, Erspürtes auszudrücken, Wahrgenommenes anschaulich zu machen, mitzuteilen und so Beteiligung, hier und da Identifikation zu ermöglichen. Auf dem Boden solcherart kultivierter Sinnlichkeit erwächst die ästhetische >Kunst<, den Austausch unter Menschen und indirekt Solidarität und Gerechtigkeit zu befördern. Ästhetik ist daher kein bloßes und abstraktes Fach der Philosophie, kein Synonym für (schönen) Schein und Unverbindlichkeit. Ganz im Gegenteil: Als Zentraldimension des Alltagslebens ist das Ästhetische grundlegend für die Erfahrung und Gestaltung von Wirklichkeit überhaupt.