Mit der prächtigen Ostfassade der Benediktinerabtei verbindet sich die Diskussion, inwieweit dieser Neubau auf den westfälischen Baumeister J. C. Schlaun zurückzuführen ist. Mitten hinein in Fragen der Bauforschung wie auch der Klosterkultur führt die vorgelagerte Gartenterrasse, die das barocke Prinzip der Axialität durchbricht. Die in den einstigen Klosterräumen erhaltenen Decken mit zarten Rokoko-Stuckaturen lassen ein planvolles Gesamtkonzept erahnen, das über die Geisteshaltung im Iburger Kloster genauso wie über künstlerische Konventionen im Zeitalter der Aufklärung beredt Auskunft gibt. Der reich bebilderte Band präsentiert in anschaulicher Weise die jüngsten Erkenntnisse zu diesem einst bedeutenden geistlichen und wirtschaftlichen Zentrum - zur Beförderung der Wissenschaften (Iburger Klostervisitation 1787) wie auch im Sinne entdeckungsfreudigen Lesevergnügens. Reich illustrierte Beiträge eröffnen neue Zugänge zur verborgenen Bildwelt sowie zur Bau- und Kulturgeschichte des Klosters Iburg.