Die besondere Situation der Russlanddeutschen besteht in der Ambivalenz, sich selbst als Zugehörige zur deutschen Kultur wahrzunehmen, gleichzeitig jedoch in der Bundesrepublik Deutschland auf Fremdheit zu stoßen. Die Frage nach der eigenen Zugehörigkeit wird dadurch virulent.

Diese spezifische Kultursituation macht die Autorin zum Gegenstand ihrer Untersuchung und erörtert im Rahmen einer umfassenden empirischen Studie die hierin von den Russlanddeutschen entwickelten Lösungsstrategien. Anhand von qualitativen Methoden gelingt es ihr, den nach der Migration einSetzenden Identitätsbildungsprozess detailliert zu rekonstruieren und vor dem Hintergrund unterschiedlicher Sozialisationsbedingungen zu typisieren. Zudem wird deutlich, dass die Definition der eigenen ethnischen Identität den Erfolg oder Misserfolg einer Integration der Migranten grundlegend bedingt.

Anhand des Beispiels der Gruppe russlanddeutscher Aussiedler liefert die Studie einen tiefen Einblick in die Prozesse der Konstruktion ethnischer Identität infolge einer Migration.