Fast 10 Jahre ist es her, dass PISA die deutsche Bildungslandschaft aufrüttelte. Seitdem steht auch das Thema Mehrsprachigkeit mehr und mehr im Zentrum des Interesses. Nur selten wird der Blick jedoch auf die Fähigkeiten der Kinder bei der Aneignung des Deutschen als zweite Sprache gelegt.

Drorit Lengyel Setzt mit ihrer Bearbeitung des Themas dort an, wo viele Kinder, die mit mehr als einer Sprache aufwachsen, zum ersten Mal Deutsch als Werkzeug zur Zielerreichung einSetzen müssen. Im Rahmen einer Untersuchung in vier Kindertageseinrichtungen geht sie dem Zusammenwirken sprachlicher, kognitiver und interaktiver Prozesse während der Aneignung der Zweitsprache Deutsch auf den Grund. Hierbei entledigt sie sich disziplinärer Grenzziehungen, indem sie unterschiedliche Ansätze beleuchtet. So werden auf der Suche nach Wegen zur Sprachbildung und Sprachförderung die Grundzüge einer integrativen Sichtweise auf Kinder im Zweitspracherwerb entwickelt, die das Kind in seiner „Sprachwerdung“ in den Mittelpunkt der Betrachtung rückt.