Die Symbolik der Märchen gründet im Welterleben des archaischen Menschen, das der Seelenlage des vorpubertären Kindes entspricht. Er findet sich eingewoben in eine naturweise Ordnung, deren Elemente und Kräfte ihm wesenhaft erscheinen. Sprache und mehr noch Schrift haben magische Qualität. Die Übermacht, die sein Leben bestimmt, bannt er durch Erzählungen, die sich zu Mythen und Märchen verdichten.
Dieses Wörterbuch erschließt die Symbolik der Märchen, wobei die einzelnen Stichwörter nicht einfach gedeutet werden. Vielmehr sind originale Textstellen aus der Grimmschen Sammlung von Kinder- und Hausmärchen so collagiert und durch freien Text möglichst knapp verbunden, dass in dieser Verdichtung die vielfach schillernde Bedeutung hervortritt.
Neben bedeutungsvollen Wörtern sind auch Bezeichner für Symbolgruppen, wesentliche Fachbegriffe und sonstige Wörter aufgenommen, die uns heute nicht mehr geläufig sind. So ist dieses Wörterbuch mit 1.631 Stichwörtern, die sich auf 13.007 Verweisstellen stützen auch eine weit gehende Wortkonkordanz der Kinder- und Hausmärchen.