Schon als Kind entschied Ursula Mamlok (geb. 1923), sie wolle Komponistin werden. Sie wurde es – trotz aller Hindernisse, die sie überwinden musste. Als 16-Jährige hätte sie in Berlin Musik studieren können, doch wegen ihrer jüdischen Herkunft musste sie mit ihren Eltern emigrieren. Die Familie fand Zuflucht in Ecuador. Ihre kompositorischen Leistungen verschafften Ursula Mamlok ein Stipendium an der Mannes Music School in New York, wo sie von 1940 bis 2006 hauptsächlich lebte. Mit dem Studium begann ein langer Weg zum eigenen Stil. Dieser zeichnet sich durch knappe, konzentrierte Formen, durch Transparenz und Farbigkeit des musikalischen Satzes aus. Am Anfang jedes Werkes steht für Ursula Mamlok eine Klangvorstellung, die sie häufig mit Hilfe einer besonderen Art der Reihentechnik ausarbeitet. Ihre Werke fanden seit den 1960er Jahren in der amerikanischen Szene Neuer Musik und zunehmend auch in Europa Resonanz. Die Biographie zeichnet den Lebensweg und mit detaillierten Werkdarstellungen auch die künstlerische Entwicklung der Komponistin nach, die seit dem Tod ihres Mannes wieder in Berlin lebt.