Im 11. Jahrhundert spielten Urkunden und andere Schriftstücke für Laien kaum eine Rolle, im frühen 14. Jahrhundert aber waren auch für diese schriftlich fixierte Rechtsgeschäfte beinahe zu einer Selbstverständlichkeit geworden. In der vorliegenden Studie werden nun die Gründe für das lange Vorherrschen des Zeugenbeweises und die wenigen auf Veranlassung des Adels niedergeschriebenen Traditionsnotizen analysiert. Es wird gezeigt, wie sich die Siegelurkunde und die Schriftlichkeit in Adelskreisen durchsetzten, welche Veränderungen in der adeligen Lebenswelt dieser Entwicklung zugrunde lagen und welch wichtige Rolle den Notaren dabei zukam.