In der Kontroverse um Sterbehilfe geht es nicht nur um Gesetze. Weit mehr als das stehen neue Bilder von Tod, Jenseits und Individualität in der alternden Gesellschaft zur Debatte, die an den Grundsätzen unserer politischen und moralischen Kultur rührt wie kaum eine andere. Infolgedessen werden Sterbeprozesse häufig mit politischen Ansprüchen vom guten Leben und guten Sterben überfrachtet. Matthias Kamann stellt in seiner Streitschrift dagegen konsequent das individuelle Sterben in das Zentrum der Diskussion. Gegen alle »Dammbruch«-Warnungen und gegen alle Forderungen nach unbeschränkter Autonomie plädiert er für eine verantwortete Selbstbestimmung bei Patientenverfügungen und Suizid-Assistenz für Schwerstkranke.